Seele (hebr. Näfäsch, griech. Psyche) kommt 755 mal im Alten Testament vor. Was aber ist der Mensch als näfäsch? Seelsorge ist nicht die Sorge um die Seele des Menschen, sondern: Seelsorge ist die Sorge um den Menschen als Seele.

(a) Seele steht für: Maul, Schlund (Jes. 5,14), das Organ (gieriger, nie endgültig satter) Nahrungsaufnahme (Hab. 2,5). Der Mensch als näfäsch ist der Bedürftige, dessen Hunger nie endgültig gestillt werden kann (Pred. 6,7). Seelsorge ist demnach die Sorge um den Menschen als Bedürftigen.

(b) Seele steht für die Lebendigkeit des Menschen (1. Kön. 17,21f.), sein Schnappen nach Luft (Jer. 2,24), seinen Odem (Gen. 35,18). Näfäsch steht für die elementarsten Lebensbedürfnisse.

(c) Weiterhin kann näfäsch nun auch der Sitz der Emotionen in sich sein: Mitgefühl und Leiden, Schrecken und Unruhe, Schwäche und Verzagtheit, Verbitterung und Kränkung, aber auch Liebe, Jubel, Freude.

(d) Schließlich kann näfäsch das Leben selbst bezeichnen, es kann zum Ersatz für das Personalpronomen werden, die einzelne Person und im Plural auch Personengruppen benennen.

Seele (hebr. Näfäsch, griech. Psyche) kommt 755 mal im Alten Testament vor. Was aber ist der Mensch als näfäsch? Seelsorge ist nicht die Sorge um die Seele des Menschen, sondern: Seelsorge ist die Sorge um den Menschen als Seele.

(a) Seele steht für: Maul, Schlund (Jes. 5,14), das Organ (gieriger, nie endgültig satter) Nahrungsaufnahme (Hab. 2,5). Der Mensch als näfäsch ist der Bedürftige, dessen Hunger nie endgültig gestillt werden kann (Pred. 6,7). Seelsorge ist demnach die Sorge um den Menschen als Bedürftigen.

(b) Seele steht für die Lebendigkeit des Menschen (1. Kön. 17,21f.), sein Schnappen nach Luft (Jer. 2,24), seinen Odem (Gen. 35,18). Näfäsch steht für die elementarsten Lebensbedürfnisse.

(c) Weiterhin kann näfäsch nun auch der Sitz der Emotionen in sich sein: Mitgefühl und Leiden, Schrecken und Unruhe, Schwäche und Verzagtheit, Verbitterung und Kränkung, aber auch Liebe, Jubel, Freude.

(d) Schließlich kann näfäsch das Leben selbst bezeichnen, es kann zum Ersatz für das Personalpronomen werden, die einzelne Person und im Plural auch Personengruppen benennen.


(Hochschulinstitut für Psychologie und Seelsorge IPS Freudenstadt, Wintersemester 1998/99, Theol. Fragen der Seelsorge, Prof. Dr. Michael Herbst, Greifswald)