Bevor alles zu viel wird
Viele Menschen haben große Angst davor, im fortgeschrittenen Alter unselbständig oder gar ein Pflegefall zu werden. Auf Hilfe anderer angewiesen zu sein und sich von fremden Personen pflegen zu lassen, ist für die meisten unvorstellbar oder zumindest wenig verlockend. So lange es geht, setzen sie alles daran, dass es nicht dazu kommt. Die Gedanken daran werden beiseite geschoben und verdrängt...
Doch was geschieht, wenn es dann doch anders kommt? Wenn man ein Pflegefall wird und das Alten- oder Pflegeheim im Gespräch ist? Wenn man Straßen und Plätze, vertraute Orte, die einen seit langer Zeit begleitet haben, nicht mehr aufsuchen kann? Dann bricht oftmals vieles zusammen. Die Zeit des Grübelns, der Unsicherheit und des Nachdenkens beginnt.
In dieser und der darauffolgenden Zeit ist seelische Begleitung und Unterstützung sehr wichtig, um mit der veränderten Situation und der Unsicherheit fertig zu werden. Doch am besten beginnt die Seelsorge schon dann, wenn man noch voll in der Aktion steht.
Auch Angehörige von Betroffenen geraten dabei oft an ihre physischen und psychischen Grenzen. Vieles muss geklärt und verarbeitet werden...